Leben im Meer - Unter Schutz gestellte Arten im Meer
Die Adria zeichnet sich durch eine große Biovielfalt aus. Leider sind die in der Adria lebenden Organismen und deren Habitate aufgrund von Verunreinigungen des Meeres durch Abwasser, Öl und Schwermetalle, durch die irrationale Nutzung lebender Ressourcen und die alltägliche Nichteinhaltung von Gesetzen, durch Müll, durch künstliche Dünen und Bauvorhaben an der Küste, durch die künstliche Zucht von Meeresorganismen usw. mehr und mehr gefährdet. Als Folge sind einige Arten ausgestorben, einige sind ernsthaft gefährdet, und viele Arten der Meeresorganismen sind in einer viel geringeren Anzahl vorhanden als früher. Das Meer ist also keine unausschöpfbare Quelle, es kann sich nicht unbegrenzt wieder selbst erneuern. Das Meer dient nicht nur als Attraktion für Touristen; dem Meer gebührt unser Respekt und Schutz. Genau hiervon ist hier die Rede.
In Kroatien gehören alle im Meer lebenden Schildkröten, Säugetiere, Edle Steckmuscheln (Pinna nobilis), Mitraschnecken (Mitra zonata) und Tritonschnecken (Charonia tritonis) zu gesetzlich geschützten Arten. Der Fang, die Belästigung und der Handel dieser Arten sind verboten!
Voga, Neptungras (Posidonia oceanica)
Die Neptungrasgewächse (Posidonia oceanica) sind eine bedeutende Grundlage der Biovielfalt der Adria. Wegen Verschmutzungen, dem Auswerfen von Ankern, Fischerkuttern und aus anderen Gründen zieht sich dieses Meeresgewächs immer mehr zurück und verschwindet, womit auch die ganze Pflanzen- und Tierwelt, die sich in diesem Gewächs ansiedelt, gefährdet ist. Leisten Sie Ihren Beitrag zum Schutz dieser Gemeinschaft, indem Sie Ihren Anker nicht über Neptungras auswerfen!
Das Auswerfen und Hochziehen von Ankern führt an Neptungrasgewächsen zu irreparablen Schäden. Neptungras ist ein großer Sauerstoffhersteller im Meer. Deshalb wird es auch oft als Lunge des Meeres bezeichnet. Das bis vor kurzem noch auf großen und dichten Flächen vorhandene Neptungras in der Nordadria verschwindet in kurzen Zeitabständen immer mehr.
Steindatteln (Litopaga litophaga)
Von oben sind die Verwüstungen, zu denen es beim Fang von Steindatteln kommt, nicht erkennbar. Argumente, die rein darauf abzielen, die Steindatteln als Genuss für den Gaumen darzustellen, können keine Ausrede für die sinnlose Zerstörung der Unterwasserwelt sein. Wahrscheinlich wissen Steindattellliebhaber oft gar nicht, welche Zerstörung ihr kulinarischer Genuss mit sich zieht. Diese Muscheln können nur durch das Zertrümmern der Felsen, an denen sie haften, abgeerntet werden. Durch diesen Vorgang werden nicht nur Küstenabschnitte unwiederbringlich zerstört, sondern auch die Biovielfalt und der Fischbestand gefährdet. Deshalb verbietet das kroatische Fischereigesetz den Fang und den Handel mit Steindatteln. Wenn Ihnen in Restaurants Steindatteln angeboten werden, lehnen Sie diese ab, weil sie sonst das Gesetz brechen und zur Zerstörung der Adriaküste beitragen!
Seepferdchen (Hippocampus sp.)
In der Adria gehören Seepferdchen zu den gefährdeten Tiergattungen. Dieses gutmütige und sensible Meereswesen ist leichte Beute für verantwortungslose Taucher, die es einfach nicht verstehen wollen, dass Lebewesen keine Souvenirs sind. Wenn Sie von Souvenirverkäufern getrocknete Seepferdchen kaufen, unterstützen Sie deren Ausrottung!
Edle Steckmuchel (Pinna nobilis)
Diese Muschel, die in der Adria auf dem sandigen Meeresgrund lebt, ist unter Schutz gestellt. Sie lebt oft in Sand- und Neptungraswiesen auf sandigem Boden. Durch die Tourismusentwicklung ist die Anzahl dieser Muschelart abrupt gesunken. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass ihre Muschelschale sehr oft als Dekoration oder Souvenir verkauft wird. Das Fischen und der Handel mit diesen Schalen sind verboten!
Delfin (Tursiops truncatus)
Delfine sind eine Tiergattung, deren Existenz durch menschliche Aktivitäten im Meer, Überfischung und Meeresverschmutzungen gefährdet ist. Delfine identifizieren und jagen ihre Beute mithilfe von Schallwellen. Sie kommunizieren mit ihren Artgenossen durch Laute und bilden in der Zone, in der sie sich aufhalten, so genannte akustische Felder, die ihnen bei der Orientierung helfen. Die meisten Töne, die von Motorbooten und vor allem von Propellern erzeugt werden, überschneiden sich mit den Frequenzbereichen der Delfine. Deshalb verlassen sie manchmal ihre Lieblingsorte, an denen sie sich ernähren oder mit ihren Kälbern leben. Außerdem weiß man in der Zwischenzeit auch, dass Lärm bei Delfinen Stress auslöst. 1995 wurden Delfine in Kroatien unter Schutz gestellt. Aber leider reicht das nicht. Ohne sich der Verhaltensregeln bewusst zu sein oder sie zu kennen, ist kein Schutz auf dem Papier wirkungsvoll: Delfine dürfen nicht gejagt werden und Boote dürfen nicht direkt auf sie zusteuern. Delfinen sollte man sich langsam nur seitlich nähern, ohne Lärm und ohne ruckartige Bewegungen. Richtungsänderungen sind ebenfalls zu vermeiden. Am besten ist es, den Motor auszuschalten. In einem Umkreis von 100 Metern sollte sich nicht mehr als ein Boot aufhalten. In einem Umkreis von 200 Metern sollten nicht mehr als drei Boote zugegen sein. Beim Verlassen von Bereichen, in denen sich Delfine aufhalten, sollte man sich langsam entfernen und erst dann beschleunigen, wenn man mindestens 100 Meter von den Delfinen entfernt ist.
Sammeln von Meeresorganismen
Es ist nicht verboten, Meeresorganismen wie Schwämme, Muscheln, Seesterne, Seeigel, Schnecken usw. aus dem Meer zu entfernen. Gefährlich wird es für diese Meeresorganismen jedoch, wenn dies eintausendmal oder zehntausendmal am selben Ort vorkommt!!!
Vergessen Sie nicht, dass es sich um Lebewesen, und nicht um Souvenirs oder Kinderspielzeug handelt!
Und sind sie denn nicht am schönsten, wenn man sie im Meer, in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet ?! Behalten Sie Meeresorganismen lieber so in Erinnerung! Lassen Sie sie im Meer. Genießen Sie stattdessen den Anblick während des Tauchens. Fotografieren Sie die Meeresorganismen oder kaufen Sie Fotos mit deren Motiven. Belästigen Sie die Meeresorganismen nicht, halten Sie helle Unterwasserlampen nicht lange an sie hin. Vermeiden Sie es, sich an Meeresorganismen festzuhalten oder sie zu berühren. Denn einige davon können das nicht überleben.